Von zweien die auszogen um am Polarkreis Fahrradzufahren!
Sie
werden sich wahrscheinlich fragen wie man auf so eine Idee kommt wo es doch so
viele schöne Badeorte mit angenehmen Temperaturen für den Sommerurlaub gibt.
Wir
wurden im Vorfeld immer wieder gefragt was wir dort eigentlich wollten und dann
noch mit dem Fahrrad und wo und was ist überhaupt Island. Angefangen hat
eigentlich alles in einer Buchhandlung die man ausstöberte um ein geeignetes
Buch für unseren nächsten USA Urlaub zu suchen, wo wir seit Jahren unseren
gesamten Urlaub verbrachten. Schon beim belanglosen durchblättern des
Naturreiseführers Island hinterließen die darin enthaltenen Bilder einen
tiefgreifenden Eintrug auf uns, sodass es außer Frage stand in diesem Jahr
nicht nach Island zu fahren.
Jedoch
gab es da noch ein Problem. Die Automieten, Hotelübernachtungen und
Restaurants etc. sind in Island so unglaublich teuer, dass unsere
Urlaubskasse den Plan Island zu bereisen, fast zerschlagen hätte, wäre da
nicht noch ein Reiseführer gewesen, nämlich
?Island per Rad?.
Eigentlich
eine schöne Vorstellung, fährt man doch auch bei uns zu hause regelmäßig mit
dem Mountainbike durchs Gelände. Somit war dieses Problem auch gelöst, und das
nächste auch schon da. Hauptreisezeit in Island ist der Monat Juli und August
bei sommerlichen Höchsttemperaturen
von maximal 10? Celsius. Somit war klar, dass wir uns eine umfangreiche und vor
allem qualitativ hochwertige Ausrüstung zu legen mussten, die vor allen Dingen
auch noch günstig sein sollte. Bei manchen Dingen wie z.B. Schlafsack, Zelt
usw. sollte man nicht sparen, wer näheres wissen will schickt uns einfach eine
E-mail.
Die
Logistik für diesen Outdoor Urlaub erwies sich als äußerst langwierig und
manchmal auch schwierig, geht man davon aus, das es in Island z.B. nur eine
Handvoll Fahrradläden gibt, man somit die einfachsten Sachen mit sich
rumschleppen muss, weil man ja nicht weiß, ob die nächste Tankstelle mit sehr
beschränkter Einkaufsmöglichkeit 50 oder 100 km oder womöglich bei manchen
Hochlandetappen noch weiter entfernt ist. Wenn
man z.B. die falsche Marke für den Gaskocher in Deutschland wählt,
steht man in Island da. Es soll Leute geben denen ist dies passiert, 4 Tage ohne
warmes Essen und Getränke, da es nirgends besagte Gaskartusche gab. Ihr kennt
sicher den Spruch ?learning by doing?.
Soviel
zur Vorbereitung lässt man das Training wie Radfahren und Wintercamping im Wald
zur Vorbereitung einfach mal beiseite.
Deutschland
ist dreimal so groß wie Island jedoch leben in Island nur ca. 280.000 Menschen
die Hälfte von Ihnen in der Hauptstadt Reykjavik.
Gerade
diese dünne Besiedlung und die einzigartige Natur aus Vulkanismus, Gletschern
und Küstenregionen, die in ganz Europa seines gleichen sucht, macht es so
reizvoll. Europas größter Gletscher der Vatnajökull und seine Gletscherlagune
Jökursarlon, Wasserfälle wie der gigantische Gulfoss, der größte
Spaltenvulkan der Erde die Eldgja, Pingvellir ein Ort wo die Kontinentalplatten
Europas und die Nordamerikanische auseinanderdriften und man die Auswirkungen
direkt sehen kann, Heimaey die Heimat von Free Willy und natürlich er selbst,
die Geysire und vielen Schwefelquellen, die Küstenfjorde und karge Sandsteinwüsten
im Hochland sind nur einige Höhepunkte einer Islandtour.
Zu
guter letzt seien noch die Puffins (Papageientaucher) zu erwähnen, die man natürlich
ins Herz geschlossen hat und die einem so manche Kletterei bescherte um sie überhaupt
beobachten zu können. In einem Reiseführer stand geschrieben, wer nach Island
mit dem Fahrrad kommt wird es lieben oder hassen, entweder er kommt im nächsten
Jahr sofort wieder oder er fährt nie wieder im Leben Fahrrad. Was seltsam
klingt ist bestimmt so, wir hatten Glück, es hat nur eine Woche geregnet und
der berüchtigte isländische Wind (Wind herrscht im allgemeinen nur dann , wenn
die Vögel rückwärts fliegen und der Regen waagerecht fällt, bzw. schon voll
bepackte Fahrräder das Fliegen anfangen, alles andere ist gerade mal ein Lüftchen)
war uns meistens wohlgesonnen. Uns hat es auf jeden Fall erwischt dieses Fieber
unbedingt zurückkehren zu müssen an diesen einsamen aber so atemberaubenden
Ort wo doch alles so anders ist wie gewohnt.
Wer Interesse hat kann uns gerne eine Mail zukommen lassen, wo wir Euch den einen oder anderen Tipp geben können, falls Ihr was ähnliches Vorhabt.